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Stress

Richtig atmen: Atemübungen für mehr Ruhe und Entspannung

Veröffentlicht am:26.06.2020

4 Minuten Lesedauer

Richtig zu atmen, will gelernt sein. Denn die meiste Zeit über atmen wir falsch, ohne es zu wissen. Besonders bei Stress oder Überforderung werden die Atemzüge kürzer und flacher. Dabei ist bewusstes Luftholen die einfachste Methode, um Stress abzubauen und sich zu entspannen. Wie das geht? Mit diesen Atemübungen und praktischen Tipps für den Alltag!

Eine Frau sitzt mit geschlossenen Augen und mit den Armen hinter dem Kopf verschränkt auf dem Sofa und atmet  tief durch

© iStock / fizkes

Tief durchatmen

Wenn die Gedanken kreisen, weil uns Sorgen plagen oder wir mitten in einer Prüfungssituation stecken, fällt es uns schwer, richtig zu atmen – uns bleibt regelrecht die Luft weg. Wir atmen flach und oberflächlich, fühlen uns energielos oder bekommen Kopfschmerzen, weil der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Gerade dann kann uns ein tiefer Atem wieder entspannen und neue Energie schenken. Aber nicht nur in nervenaufreibenden Situationen fällt es uns schwer, richtig zu atmen. Auch im Alltag nutzen wir meist nicht unser gesamtes Lungenvolumen. Doch wie sieht richtiges Atmen eigentlich aus?

Die richtige Atemtechnik

Grundsätzlich gilt: Wer durch die Nase atmet, atmet ruhiger und länger. Man unterscheidet außerdem zwischen der Bauch- und Zwerchfellatmung einerseits und der Brustatmung andererseits – zwischen der richtigen und der falschen Atemtechnik:

Die Brust- und Schulteratmung: Atmet man kurz und flach, liegt es daran, weil nur der Brustkorb und die Schultern an der Atmung beteiligt sind. Anstatt das gesamte Lungenvolumen zu benutzen, wird lediglich der obere Teil der Lunge mit Sauerstoff versorgt. Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten können Folgen dieser Atmung sein. Sogar Angst und Panik können sich durch diese oberflächliche Atmung verschlimmern.

Die Bauch- und Zwerchfellatmung: Ist von richtiger Atmung die Rede, ist diese Atemtechnik gemeint. Man bezeichnet sie auch als „Vollatmung“, da der ganze Brust- und Bauchbereich an der Atmung beteiligt ist und das gesamte Lungenvolumen genutzt wird. Beim Einatmen schiebt sich das Zwerchfell in den Bauchraum, der sich infolge dessen nach außen wölbt. Mit dieser Atemtechnik nimmt der Körper am meisten Sauerstoff auf. Aus dem Bauch heraus atmet man jedoch oft nur bei körperlicher Anstrengung oder Atemnot – denn dann gilt es, den Körper mit viel Sauerstoff zu versorgen.

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Richtig atmen lernen – mit diesen drei Atemübungen

Ein gezieltes Atemtraining hilft dabei, die Atmung dauerhaft zu verbessern. Führen Sie die Übungen regelmäßig durch, werden Sie im Alltag stärker darauf achten, tiefere, gleichmäßige Atemzüge zu nehmen. Dadurch stellt sich der gewünschte Effekt ein: Sie werden langfristig an innerer Ruhe und Ausgeglichenheit gewinnen. Atemübungen sind nämlich zugleich auch die simpelsten und effektivsten Entspannungstechniken.

  • Übung 1: „Atmung ertasten“

    Legen Sie Ihre Hände auf die Brust und achten Sie darauf, wie sich der Brustkorb beim Atmen hebt und senkt. Danach fühlen Sie mit den Händen auf dem Bauch, wie er sich bei der Atmung mitbewegt. Legen Sie Ihre Hände schließlich seitlich an die unteren Rippen und spüren Sie, wie sich die Rippen beim Atmen nach außen schieben. Bei der Vollatmung, der idealen Form der Atmung, kommt es in allen drei Gegenden zu deutlich spürbaren Bewegungen.

  • Übung 2: „4711“

    Die Atemübung „4711“ kann man sich nicht nur gut merken, sie ist auch einfach. Setzen oder legen Sie sich entspannt hin. Atmen Sie 4 Sekunden ein und 7 aus. Das wiederholen Sie 11 Mal. Die Übung entschleunigt und kann daher auch helfen, wenn Sie Probleme mit dem Einschlafen haben.

  • Übung 3: „Bhramarin - Bienensummen“

    Die Übung „Bienensummen“ kommt aus dem Yoga und heißt dort Bhramarin. Summen Sie beim Ausatmen mit geschlossenen Lippen wie eine Biene. Die Vibration in den Resonanzräumen von Nacken, Brust und Kopf sorgt für eine bessere Durchblutung und die Entspannung von Körper und Geist.
     

    So geht’s:

    1. Setzen Sie sich aufrecht hin.

    2. Verschließen Sie beide Ohren mit den Daumen. Die restlichen Finger können den Kopf sanft umschließen.

    3. Beobachten Sie Ihren Atem für einige Atemzüge.

    4. Summen Sie anschließend beim Ausatmen wie eine Biene. Dabei lassen Sie Ihre Lippen vibrieren. Stellen Sie sich vor, Sie spielen Trompete.

    5. Summen Sie mehrere Male und spüren Sie danach, wie sich Körper und Geist anfühlen

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6 Tipps für eine richtige Atmung im Alltag

Eine Frau nimmt mit geschlossenen Augen einen tiefen Atemzug
Beim Atmen durch die Nase öfter einmal bewusst wahrzunehmen, wie die Luft ganz natürlich hinein- und wieder hinausströmt, ist besser als jede Atemtechnik.

© iStock / max-kegfire

Die richtige Atmung lässt sich nicht nur durch spezielle Übungen erlernen – zumal oft ein hektischer Alltag voller To-Do’s ein ausgedehntes Atemtraining nicht zulässt. Bereits kleine Verhaltensveränderungen, Sport und wiederholtes bewusstes Luftholen tragen dazu bei, falsche Atemtechniken abzulegen:  

  1. Achten Sie auf eine aufrechte Körperhaltung: Sitzen Sie gekrümmt, ist tiefes, richtiges Atmen nicht mehr möglich, da das Zwerchfell und die Bauchmuskeln blockiert sind.
  2. Wählen Sie bequeme Kleidung und meiden Sie Hosen, die Ihnen im wahrsten Sinne des Wortes die Luft abschnüren.
  3. Lüften Sie regelmäßig zuhause und im Büro und bewegen Sie sich viel an der frischen Luft
  4. Zählen Sie Ihre Atemzüge, wann immer Sie Zeit haben – in der Bahn, beim Kochen oder vor dem Zubettgehen, machen Sie ein kleines Ritual daraus. Nach kurzer Zeit werden Sie merken, dass Ihre Atmung gleichmäßiger wird.
  5. Einatmen, ausatmen, Atempause: Für eine gesunde Atmung ist es wichtig, diesen Dreierrhythmus des Atems ab und zu bewusst wahrzunehmen, besonders an stressigen Tagen. Die bewusste Atmung sorgt nämlich schnell für Entspannung.
  6. Sport hilft Ihnen dabei, richtig atmen zu lernen: Kraftsport stärkt die Bauchmuskulatur, während Ausdauersport, wie Joggen und Radfahren, die Atmung trainiert.

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